Zahnfleischerkrankungen (Parodontitis)

Die gefährlichste Form der Zahnfleischerkrankungen ist die „Parodontitis“.

Eine „-itis“ ist immer eine entzündliche Erkrankung.

Alarmzeichen sind:

  •  Zahnfleischbluten
  • geröteter oder geschwollener Zahnfleischsaum
  • Zahnwanderung
  •  Zahnlockerung

Aber auch unbemerkt vom Patienten kann die Erkrankung langsam bis zum Zahnverlust voranschreiten.

In Anbetracht der Häufigkeit der Erkrankungen wird die Parodontitis in Deutschland zu wenig behandelt!

Ab ca. dem 45. Lebensjahr gehen mehr Zähne durch Parodontitis verloren als durch Karies.

Was passiert dabei?

Bakterien, die sich besonders zwischen den Zähnen und am Zahnfleischsaum einnisten, verursachen zunächst eine Zahnfleischentzündung. Bei vielen Menschen greift diese Entzündung auf den Kieferknochen über, der sich mit ganz unterschiedlicher Geschwindigkeit abbaut. Manchmal dauert es Jahrzehnte, manchmal nur wenige Jahre, bis der Knochen, der die Zähne hält, soweit abgebaut ist, dass Zähne locker werden, schmerzhafte Entzündungen entstehen und es zum Zahnausfall kommt.

Was kann man dagegen tun?

Das frühzeitige Erkennen der Erkrankung ist sehr wichtig. Der einmal verlorene Kieferknochen ist kaum wieder herstellbar.

Eine Parodontitisbehandlung gliedert sich in mehrere Abschnitte:

  1. Hygienephase

Hier wird das Gebiss gründlich durch sogenannte professionelle Zahnreinigung gesäubert. Dadurch werden auch die verborgensten Winkel und Nischen erreicht, die man bei gründlichem Putzen selbst nicht sauber bekommt. Schmutznischen (z. B. abstehende Füllungsränder) werden beseitigt. Sie erlernen eine auf die individuelle Gebisssituation abgestimmte Mundhygiene. Ihre perfekte häusliche Pflege ist der halbe Therapieerfolg.

  1. Therapie

Hier werden die in den Zahnfleischtaschen sitzenden Bakterien und Beläge entfernt. Ich bevorzuge die schonende und dennoch gründliche Reinigung mit Ultraschallgeräten. In besonders gelagerten Situationen kann es sinnvoll sein, in einem späteren Therapieschritt eine Behandlung operativ durchzuführen. Hierbei gibt es Techniken, bei denen versucht wird, verlorenen Kieferknochen wieder „nachzuzüchten“.

  1. Nachsorge

Da man die Bakterienzahl nur reduzieren kann, die Mundhöhle aber nicht bakterienfrei bekommt, ist eine Zahnfleischbehandlung nie wirklich abgeschlossen. Die Bakterien wachsen nach und müssen durch regelmäßige Nachsorge wieder beseitigt werden.
Hierzu reicht die „Professionelle Zahnreinigung“ nicht aus. Sie sollte durch eine regelmäßige Reinigung der infizierten Zahnfleischtaschen im Rahmen einer „Parodontalen Erhaltungstherapie“ ergänzt werden.